Nach dem Abi sofort studieren?- Nein, ich wollte etwas Sinnvolles tun und etwas völlig Neues ausprobieren. Als ich von Projects Abroad hörte, fand ich die Verbindung, etwas Soziales zu tun und gleichzeitig Land und Leute kennenzulernen, sofort sehr ansprechend. Ich meldete mich sofort für das soziale Projekt auf Fiji an und obwohl alles etwas kurzfristig war, gab es keinerlei Probleme. Zwei Monate später ging es endlich los ans andere Ende der Welt.
In Fiji fühlte ich mich sofort wohl, was nicht zuletzt an meiner wundervollen Gastfamilie lag. Von Khan wurde ich begrüßt mit den Worten: "WELCOME HOME SONJA" und genau so fühlte es sich auch an in den 2 ½ Monaten - wie mein zweites zu Hause! Die Khans sind mir sehr ans Herz gewachsen- Maureen, meine Gastmum, brachte mir bei, wie man Roti, ein indisches Fladenbrot, macht. Sie gab mir immer gute Tips zu meinem Leben in Fiji und hatte immer ein offenes Ohr. Mit Sanaa, meiner 6-jährige Gastschwester, spielte ich oder schaute einen ihrer heißbegehrten Barbie-Filme an. Shabaz, mein Gastbruder, war immer für einen Spaß zu haben und Khan war immer für einen da,wenn es Probleme gab. Die Khans sind wie eine zweite Familie für mich und ich bin mir sicher, dass ich sie so bald wie möglich wieder besuchen werde!
Ich arbeitete im "Nawaka Kindergarten", nur 10 Minuten von den Khans entfernt. Die Arbeit mit den Kindern war das Highlight meines Aufenthalts. Ich brachte den Kindern verschiedene englische Lieder bei, wir lernten das Abc und Zahlen mit mitgebrachten Abc-Karten und jeden Morgen besprachen wir aufs Neue ein "weather board", ebenfalls auf Englisch. Das Englisch Lernen ist für die Kinder sehr wichtig, da die Amtssprache in Fiji Englisch ist und viele Kinder von zu Hause fast nur Fiji konnten. Jeden Morgen wurde ich mit strahlenden Gesichtern empfangen und hörte sie schon von Weitem rufen: "Hello Teacha, Teacha, Teacha Sonja". Auch die Lehrerin, der ich dort half, war super nett. Teacher Kata war sehr dankbar für jede Hilfe und wir redeten viel über Fiji, die Leute und die Bräuche.
Diese lernte ich auch besser kennen, als mir eine Mutter das Village zeigte. Ich trank Cava mit dem Chief, ein Brauch, bei dem man vom "Fremden" zum "Freund" wird. Und viele Familien freuten sich über den fremden Besuch und luden mich in ihre Häuser ein. Obwohl die Fijianer nichts haben, geben sie einem alles. Und sind dabei viel glücklichere Menschen, als man sie hier kennt. Das war für mich eine wichtige Lektion und ich finde diese Menschen inspirierend. Wenn man in Nadi durch die Stadt läuft, wird man mit einem großen Bula-Smile angestrahlt und mit dem typisch fijianischen Gruß "BULA" gegrüßt.
Neben dem eigentlichen Projekt bemalten alle Volunteers immer dienstags und donnerstags Kindergärten. So wirkte alles gleich viel fröhlicher und über die verschiedenen Kindermotive freuten sich die Kinder. Außerdem gründeten Pia, ebenfalls Volunteer bei "Projects Abroad", und ich einen Theater Club am Nadi College. Die Kinder waren zwischen 15 und 17 Jahre alt. Am Anfang etwas schüchtern, tauten sie von Stunde zu Stunde weiter auf. Sie waren wirklich gut und es machte Spaß, ihnen das Schauspielen näher zu bringen und ihre Begeisterung zu sehen, da sie vorher noch nie die Möglichkeit hatten Theater zu spielen.
Neben der ganzen Arbeit hatten wir aber auch viel Freizeit. Abends trafen sich die Volunteers oft in "Eds" oder "Icebar", spielten Pool, quatschten und feierten. Mittwochs war immer ein "Social", bei dem wir alle zusammen essen gingen. An den Wochenenden machten wir oft Trips zu den umliegenden Inseln. Das war wie ein Ausflug ins Paradies. Die Einheimischen sprechen nicht ohne Grund von ihrem "beautiful Fiji". Aber nicht nur die weißen Strände und das türkisfarbene Wasser verzaubern einen. Auch die Hauptinsel mit ihren Hügeln und dem Regenwald, die Hauptstadt Suva oder das Mudbath sind einen Ausflug wert.
Es war eine wirklich tolle Gruppe und ich habe tolle Menschen aus aller Welt kennen gelernt und Freunde fürs Leben gefunden. Ich kann nur jedem empfehlen, eine solche Erfahrung zu machen. Ich hab so viel gelernt über eine fremde Kultur und über mich selbst. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, ob Einheimische oder andere Volunteers, waren inspirierend für mich. Ich werde meine Zeit in Fiji nie vergessen und vermisse alles immer noch schrecklich! Aber ich bin mir sicher, dass ich eines Tages zurückkehren werde, zu meinem Zuhause am anderen Ende der Welt.
Dieser Bericht basiert auf individuellen Erfahrungen des/der Freiwilligen im Projekt und ist eine Momentaufnahme innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Bitte beachte, dass sich unsere Projekte in stetigen Wandel befinden und kontinuierlich auf die sich verändernden Bedürfnisse unserer Partnergemeinden zugeschnitten werden. Projektetappen werden nach und nach fertiggestellt und darauf aufbauend neue begonnen. Auch saisonale Wetterbedingungen im Zielland haben einen großen Einfluss auf unsere Projekte. Darum können deine Tätigkeitsbereiche und persönlichen Erfahrungen im Projekt von den Schilderungen in diesem Erfahrungsbericht abweichen. Für weitere Informationen über das, was dich im Projekt erwartet, schaue dir die Projektseite an oder lass dich von unseren Mitarbeiter/innen beraten.